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Das Jahr 1993, DetailsEntnommen aus den "Hannover-Go"-Ausgaben. DGoZ jetzt aus HannoverSeit Anfang des Jahres haben Jost Bartholomäus, Christoph Gerlach und Jürgen Meyer die Produktion der Deutschen Go-Zeitung im Auftrage des Carola Wild Verlages übernommen. D.h. wir kümmern uns um die inhaltliche wie äußerliche Gestaltung der DGoZ. Daher beschränke ich mich darauf, ab und zu (1-2 Mal pro Jahr) ein "Hannover-Go" zu machen, welches das Geschehen in Sachen Go in Hannover für den entsprechenden Zeitraum für's Archiv sichert. (Christoph Gerlach) Essen (16./17.1.1993)Wer auf Abenteuer steht, der sollte das Essener Go-Turnier auf keinen Fall versäumen, vor allem, wenn er mit Hannoverschen Go-Spielern unterwegs ist. Schwach erinnern wir uns an das ausgefallene Turnier 1991, als die Hannoveraner mit 30 Satz mitgeschleppten Materials zusammen mit Andreas Ensch eine Art Ersatzturnier im Vorraum der eigentlichen Turnierhalle organisierten. Dieses Jahr haben wir für die Abenteuer selbst gesorgt, als wir am Samstag Abend in Castrop-Rauxel Essen gehen wollten und Christian Wenzel mit unserem Auto in eine Tiefgarage folgten (der Mann stammt schließlich aus C-R und müsste sich ja auskennen. Als wir dann von dem Italiener zurückkamen, fanden wir die Tiefgarage leider reichlich verschlossen vor, so dass nur noch die hartnäckigen (und erfolgreichen) Einbruchversuche von Ulf und Sabine uns durch den Notausgang zu unserem Gepäck führten, so dass wir nach der Taxifahrt zu Horst und Doro Timm wenigstens im Schlafsack schlafen konnten. Natürlich machte die Tiefgarage am Sonntag erst so spät auf, dass wir die erste Runde hätten abschreiben müssen. Zum Glück konnten die meisten von uns bei einem anderen Go-Spieler mitfahren und nur Jürgen und Christian warteten auf das Öffnen der Garage. Sonst klappte aber alles. Und hier die Ergebnisse: Platz 3: Christoph Gerlach, 4 Dan, 4:1 (Christoph Gerlach) Bremen (20./21.2.1993)Abriss: Leider war das diesjährige Haru-Sen-Turnier in HB etwas unsicher geworden, so dass sich nur 42 Go-Freunde einfanden, wobei aus Hannover nur zwei kamen, was aber auch an mir lag, gell' Detlev, ich bitte um Entschuldigung. Auch mag nicht jedermann krummbeinig auf der Erde hocken, während er Züge ausbrütet und nebenan die Socken dünsten. Bäume wurden nicht ausgerissen und Dierk und mir gelang es nur, die von Christoph vorgeschriebenen 50% der Punkte zu ergattern. Besonders hervorzuheben war der prima Eintopf von Martin Müller, 2 Kyu im Go, ca. 4 Dan im Kochen, für lächerliche DM eins. Kein Wunder, dass das Turnier einen größeren Verlust einfuhr. Das Spendenkonto des Bremer Go-Verbandes ist zu erfragen bei Christoph oder bei mir. (Jürgen Meyer) Castrop-Rauxel (13./14.3.1993)Abriss: Ein nettes kleines Turnier in der Kleinstadt Castrop-Rauxel, wo die rührigen Horst und Doro Timm das Geschehen bestimmen und immer wieder ein Turnier auf die Beine stellen. Die Teilnehmerzahl ist etwas enttäuschend - die aus Hannover sowieso. Da war ich der einzige, der die Fahne hochhielt. Mit mäßigem Erfolg. Gewonnen hat F.-J. Dickhut, der nichts anbrennen ließ, war er doch als Deutscher Meister angereist, vor Wolfram Lorenzen (4 Dan/Bochum). Bleibt als Fazit: Nächstes Jahr sollten ein paar mehr Hannoveraner hinfahrn. (Jürgen Meyer) Göttingen (13./14.3.1993)Abriss: Beim 2. Göttinger Turnier unter der Regie von Achim Klenke und Frank Reif nahmen 86 SpielerInnen teil, was dem letzten Jahr entsprach. Die Übernachtungsfrage konnte im letzten Moment für die Hannoveraner etwas entschärft werden, sollten doch zuerst alle in der Jugendherberge einquartiert werden. Jost in einem 1.90m-Bett, eine goldige Vorstellung. So aber durfte der Lange ohne Knickfalten zum zweiten Tag auflaufen und ein sauberes 5:0 abliefern Ächt subber... Als Abschluss die übliche Kritik: bei 120 km Entfernung natürlich viel zu wenig hannover'sche Teilnehmer. (Jürgen Meyer) 13*13-Turnier (15.3.1993)Da zwischen dem März-Blitz und dem April-Blitz vier Wochen ohne Blitzturnier lagen, machte Herr Schnaus den Vorschlag, doch mal ein 13*13-Turnier an einem der freien Montage in der Bundesbahndirektion zu spielen. Und so wurde eines recht kurzfristig für den 15.3. angesetzt. Fast alle zufällig anwesenden Spieler nahmen an dem Turnier teil. Gespielt wurde mit Vorgabe (4 Grade Unterschied entspricht einem Stein Vorgabe mehr, dazwischen Ausgleich mit Komi) zunächst in sechser bzw. fünfer-Gruppen "jeder gegen jeden", woraus sich 8 der insgesamt 16 Spieler von 4 Dan bis 15 Kyu für die KO-Finalrunde qualifizierten. Darunter waren die Sieger der drei Gruppen (Tsche, Boning Miao, Christoph Gerlach). Im KO-System setzten sich schließlich Christoph Gerlach und überraschend Herr Dörholt (er bezwang u.a. Boning) bis in das Finale durch, das schließlich Christoph gewinnen konnte. Ich glaube, dass es allen Spaß gemacht hat, obwohl vielleicht die sehr knappe Bedenkzeit von 7 Minuten insbesondere die schwächeren Spieler vor Probleme stellte, muss man sich doch in den 7 Minuten auch noch überlegen, was jetzt alles anders ist, als auf dem 19*19-Brett. Sicheres Gebiet hat jedenfalls eine völlig andere (stärkere) Bedeutung. (Christoph Gerlach) Erlangen (20./21.3.1993)Abriss: Insgesamt 7:9, was liegt uns C.G. wieder in den Ohren Christoph Gerlach schlägt 4. der Go-Weltmeisterschaft!!! Nanu - Bild-Zeitungsniveau im Hannover-Go? Nee. War nur mal so 'ne Idee. Also noch mal von vorne: Im gemütlichen fränkischen Uni-Städtchen Erlangen fand ein nettes Turnier statt, an dem 70 Spieler teilnahmen. Dem nicht zu unterschätzenden 4 Dan Christoph Gerlach gelang es dabei, den recht starken Laurant Heiser (6 Dan/Luxemburg) zu schlagen und hinter sich zu lassen. Leider bekleckerte sich die restliche Mannschaft aus Hannover nicht mit Ruhm, wobei zur Rettung unseres Vorsitzenden zu sagen ist, dass er einfach mit ausgelost wurde, ohne dass er eigentlich mitspielen wollte. Kleiner Dialog (sinngemäß): Turnierleitung: "Herr Dörholt, würden sie bitte noch ihr Startgeld entrichten?" Zu meiner Rettung lässt sich momentan nichts sagen, außer dass ich eine Flasche bin. Jetzt kann ich schon keine Treppen mehr auslesen (ich hier - er da - ich hier - er da - ich ... - er da - oh scheiße). (Jürgen Meyer) Mainz (3./4.4.1993)In Rheinland-Pfalz ist wirklich nicht viel los. Das ist so das Fazit unseres Abstechers zum Mainzer Go-Turnier. In Rheinland-Pfalz ist das Problem, dass es in den Städten Mainz, Kaiserslautern, Landau... jeweils relativ wenige Go-Spieler gibt und zudem noch nur sehr wenige Dan-Spieler. Da ist es nicht überraschend, wenn zum Mainzer Turnier nur 43 Spieler vor allem aus Rheinland-Pfalz und Hessen anreisen. Ansonsten war es aber gar nicht mal schlecht. Die Turnierräume waren gut, Spielmaterial auch und eine Privatübernachtung wurde uns auch ermöglicht. Und über 10 DM Startgeld und günstige Verpflegung mit belegten Broten und selbstgebackenem Kuchen kann man sich ja auch nicht beklagen. Beim MacMahon-Bar bei 1 Dan hatten von Anfang an nur ich (Christoph Gerlach), Thomas Kettenring (3 Dan) und Kim (5 Dan, Korea) eine reelle Chance und so sah dann auch der Einlauf aus, obwohl wir jeweils eine Partie verloren (Thomas gegen mich, Kim gegen Thomas und ich gegen Kim). Bei den Gegnerpunkten hatte ich mal Glück, so dass ich einen weiteren Turniersieg in meine Liste einreihen kann (auf einen in Mainz kann man wirklich stolz sein!). Außerdem war Sabine Collin mit dabei, die mit einem 3:2 nach einer langen Turnierpause ein solides Ergebnis hingelegt hat. (Christoph Gerlach) Blitzturnier April (5.4.1993)Christoph Gerlach (6 Dan-Blitzer) konnte sich im Entscheidungsspiel gegen Siegmar Steffens (2 Dan, Dresden) durchsetzen, nachdem beide nach vier Runden 4:0 standen. Dritter wurde Fabian Rosenschein (9 Kyu), der nur gegen mich verlor. Nächstes Blitzturnier dann am 3.5.1993 (direkt nach dem Messeturnier). (Christoph Gerlach) Hannover Messeturnier (1./2.5.1993)Das Messeturnier liegt inzwischen so weit zurück, dass ich mich an viele Einzelheiten schon nicht mehr erinnern kann. Da fällt mir gerade noch ein, dass wir dieses Jahr parallel zum Messeturnier die neuerdings 6ründige Vorrunde zur Deutschen Meisterschaft 1993 ausgetragen haben, bei der ich auch mal wieder mitspielen musste. Wen die genauen Ergebnisse interessieren, soll sich die entsprechende DGoZ vornehmen. Hier nur kurz die Info, dass ich mich souverän qualifiziert habe, auch wenn ich gegen Malte Schuster eine Partie abgegeben habe. Mit insgesamt 164 Teilnehmern (136 beim Messeturnier und 28 bei der Vorrunde) kam wieder eine schöne Menge an Go-Spielern zusammen, die aber wieder nicht so groß war, als könne sie unsere Organisation vor ernsthafte Probleme stellen. Rügen muss man vielleicht nur, dass sich einzelne Hannoveraner bei der privaten Unterbringung von auswärtigen Go-Spielern zu sehr zurückgehalten haben. Aber was soll's, die meisten haben ja bereitwillig z.T. größere Mengen aufgenommen. Das Essen und das Frühstück klappte wieder recht gut, nur die Suppe am Sonntag ging dieses Jahr nicht so gut, so dass wir uns nächstes Jahr überlegen sollten, ob wir darauf nicht verzichten wollen. Schaun wir mal, wie Hannover so abgeschnitten hat: Platz 7: Holger Krekel (2 Dan), 4:1 Na ja, 25 Spieler aus Hannover hört sich nicht nach einem neuen Rekord an, aber einige von uns haben doch recht vernünftig abgeschnitten. Insgesamt haben wir aber doch nur 57:57 gespielt. (Christoph Gerlach) Siegen (15./16.5.1993)Ein Auto voll Hannoveraner fand dieses Jahr auch den Weg nach Siegen, wo ein kleines Turnier mit paralleler Damenmeisterschaft stattfand. Christoph war bei letzterer auch als Turnierleiter aktiv (Bericht siehe DGoZ), was ihn nicht hinderte, vor F.-J. Dickhut und Park Sang Nam zu gewinnen. Übrigens war die Spitze mit den obigen dreien und Zhao Pei für ein Turnier dieser Größe außerordentlich gut besetzt. Hannover insgesamt: Christoph Gerlach (4 Dan), 4:1 (und Sieger des Turniers) (Jürgen Meyer) Amsterdam (20.-23.5.1993)Wenn ich mit nicht arg täusche, wollten so um die 10 Hannoveraner den Trip nach Amsterdam mitmachen. Übrig blieben dann vier, für die das Turnier kurz so aussah: Spielen - erschütternd bis naja Holger liebäugelte, in Amsterdam als 3 Dan zu starten und erhielt einen derben Dämpfer, der ebenso mir erteilt wurde. Gewonnen hat das Turnier Shen (6 Dan) vor Miyakawa (6 Dan) und Guo (6 Dan). Unsere Ergebnisse: Platz 69: Holger Krekel (2 Dan), 2:5 (Jürgen Meyer) WAGC in Fukuoka (Japan) (25.-28.5.1993)Nein, ich werde jetzt keinen Reisebericht Teil 2 ablassen. Wer nicht Mitglied im DGoB ist, hat dann natürlich Pech gehabt, aber wir haben die DGoZ ja auch in unserer Bibliothek. Daher hier nur kurz ein paar Worte über mein Abschneiden. Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass ungefähr die Hälfte der Teilnehmer bei der Amateur-WM nicht ganz die sonst üblich Stärke haben. Von daher bekommt man doch schon mal etwas leichtere Gegner vorgesetzt. Entscheidend für mein gutes Abschneiden (5:3, 9. Platz) war aber sicher, dass ich gegen ungefähr gleichstarke Spieler (z.B. Janusz Kraszek aus Polen) gewonnen habe. Auch den stärkeren Gegnern habe ich ein wenig Kopfschmerzen bereiten können (Ronald Schlemper habe ich im frühen Mittelspiel ins Byoyomi getrieben, indem ich zwei seiner Gruppen angegriffen habe. Und auch gegen den Koreaner hatte ich Chancen (Partie in DGoZ). Stärker wird man auf so einem Turnier trotz aller Profi-Kommentare aber nicht (jedenfalls nicht spürbar). Dafür ist es wirklich mit keinem anderen mir bekannten Turnier vergleichbar. (Christoph Gerlach) Hamburger Affensprung (29.-31.5.1993)Zwei Teilnehmer aus Hannover!!! Ganz schön mager: Gilber Schlüter (1 Dan), ?? Aufgrund mörderischen Schlafdefizits fehlen mir sämtliche klaren Erinnerungen, so dass ich einfach mal nichts schreibe. Ist doch auch mal was. Hat übrigens den Nebeneffekt, dass nächstes Jahr wohl 'n paar hinfahren, um selbst nachzuschauen. (Jürgen Meyer) Herne (5./6.6.1993)Da war's nur noch einer: Jürgen Meyer (1 Kyu), 1:4 Ja, ja, lästert nur. Wer nicht spielt kann eben auch nicht untergehen. Ein sehr hübsches Turnierchen in einem Naherholungspark - wie idyllisch. Übrigens wird auch dieses Turnier von den Bochumern organisiert - kein Herner dabei. Ja wo sind sie denn. Fällt euch eigentlich an den letzten Turnierberichten etwas auf? (Jürgen Meyer) Kiel (26./27.6.1993)Christoph Gerlach (4 Dan), 3:1 (geteilter Sieger) Ein Kurztrip zur Kieler Woche mit eingestreuter Go-Spielerei war im Juni fällig. Christoph Sensei war mal wieder nicht in der Lage, das Turnier zu gewinnen, so dass wir unverrichteter Dinge abzogen. Der Samstagabend verlief regnerisch, also alles für die Katz'... (Jürgen Meyer) EM 1993 in Prag (24.7.-7.8.1993)Das war ja ein Ding. Vergesse ich doch glatt den Turnierbericht über die Europameisterschaft 1993 in Prag im letzten "Hannover-Go", obwohl doch eine Hannover-Rekordbeteiligung zu vermelden ist (jedenfalls nach Hamburg 1988)! Jedenfalls war es aus meiner Sicht der beste Go-Kongress seit Hamburg. Besonders toll waren dabei die minimalen Preise für alles. Da gewöhnte man sich schnell an, jeden Tag zwei- bis dreimal im Restaurant essen zu gehen (wobei mancher auch gleich eine etwas übertriebene Menge an Nahrungsmitteln bestellte - ich sage nur "Kartoffelpuffer") und war auch mal zu einem kleinen Zug durch Prag's Diskotheken zu überreden. Der Renner bei den Hamburgern und bei mir war der Bunk'r, eine Disco der härtesten Sorte, ab von den Touristenpfaden. Rund um den Wenzelsplatz waren die Discos wie bei uns und nicht einmal wesentlich billiger. Dafür voll mit Touristen. Das sonstige Programm bestand aus Rumlaufen in Prag (mal interessanter, mal weniger), Zocken (Go, Pütt, Mahjong, ...), Badengehen (die Kieler hatten da einen netten Teich entdeckt) und natürlich den zahlreichen Turnieren, die täglich stattfanden. Im Hauptturnier haben wir alle die Bäume in der Erde gelassen, obwohl ich einige gute Chancen hatte, mich noch besser zu platzieren (sprecht mich nicht auf meine Partie gegen Macfadyen an!). Aber immerhin habe ich gegen Shen (6 Dan) jetzt die makellose Bilanz von 1:0. An vieles erinnere ich mich inzwischen auch nicht mehr so genau, so dass ich jetzt einfach mal empfehle, noch einem Tobi's Bericht aus der Go-Zeitung zu lesen. Im 10rundigen Hauptturnier schnitten wir so ab: Platz 17: Christoph Gerlach (6 Dan), 6:4 Irgendwie also leider doch negativ. Dafür kann man positiv von den Begleitturnieren berichten. Holger Krekel hat meine Nachfolge angetreten und das 13x13-Turnier gewonnen, was natürlich nicht ganz so schwer war, konnte ich wegen ständig stattfindender EGF-Sitzungen mal wieder nur die Qualifikation mitspielen (genau wie auch beim Blitzturnier was besonders schmerzte)... Außerdem haben Sabine und ich beim Paar-Go-Turnier wieder eine prima Vase gewonnen (echt böhmisches Bleikristall), obwohl wir es diesmal nicht unter die ersten drei geschafft hatten. (Christoph Gerlach) Dortmund (21./22.8.1993)Christoph Gerlach (5 Dan), 4:1 (2. des Turniers) In üblicher Besetzung (wo sind nur die anderen?) ging das Hannover-Team in Dortmund an den Start. Gewonnen hat David Schoffel vor Christoph und F.-J. Dickhut. (Jürgen Meyer) Besuch von Akiko Tsukuda in Hannover (25.-27.8.1993)Ein Höhepunkt im Hannoverschen Go-Leben dieses Jahr war sicherlich der Besuch von der japanischen Profispielerin Akiko Tsukuda vom 25.-27.8.1993. Akiko hat gerade erst dieses Frühjahr den Pro-1-Dan in Osaka als einzige Spielerin ihrer Insei-Schule erworben. Neben ihrem Interesse am Go (ca. 4 Stunden Training täglich) studiert sie an einem Privatcollage Englisch, Politik und Geschichte. Dieses Studium betreibt sie aber mehr als Hobby und sieht ihre Zukunft als professionelle Go-Spielerin. Dabei ist sie recht ehrgeizig und will unbedingt noch stärker werden. Als Profi in Japan lebt man häufig nicht von Preisgeldern bei Turnieren, sondern von Go-Unterricht für Amateure. Gerade Frauen haben da die Möglichkeit einfach relativ viel Geld zu verdienen. Akiko ist aber nicht daran interessiert, ältere Herrschaften auf ihre nicht mehr korrigierbaren Fehler aufmerksam zu machen. Sie gibt lediglich für eine Gruppe von Ausländern in Osaka Go-Unterricht. Da sie noch bei ihren Eltern lebt, die auch das Collage finanzieren, braucht Akiko auch noch nicht so viel Geld zu verdienen. Am Mittwoch hatten wir einen Extraspielabend in der Bundesbahndirektion angesetzt, wo Akiko zunächst etwas über sich und Go-Profitum in Japan erzählt hat, bevor sie gegen mich eine Partie am Demonstrationsbrett gespielt hat, deren Eröffnung sie anschließend analysiert hat. Dann spielte sich noch gegen 10 Spieler simultan, was wohl doch ein paar zu viel waren, zogen sich die Spiele dann bis nach Mitternacht hin, wo Akiko doch erst am späten Nachmittag mit einem Flugzeug aus Paris eingetroffen war. Mit 5:5 wurde dann auch fair geteilt. Ich hätte mir aber von dem ein oder anderen mäßigeren Ehrgeiz erhofft. Man muss gegen eine Profispielerin nicht mit allen Mitteln gewinnen. Am Donnerstag habe ich dann mit ihr ein wenig sight-seeing in Hannover gemacht (Herrenhäuser Gärten, Altstadt, Rathaus, Maschsee). Abends war dann Go im Kalabusch angesagt und dann war am Freitagmorgen ihr Besuch schon wieder vorbei. (Christoph Gerlach) Düsseldorf (9.-12.9.1993)Auf einen ausführlichen Bericht zu der Japanwoche in Düsseldorf verweise ich wie üblich auf die DGoZ. Am Freitag fand als Höhepunkt der Veranstaltung das Finale eines Frauen-Profi-Turniers statt. Das war für mich sehr erfreulich, da zu diesem Turnier zahlreiche Japaner angereist waren, die ich teilweise schon in Japan getroffen hatte. Außerdem konnte ich auch noch bei der Freundschaftspartie am Freitag mitspielen - und dann gleich gegen Frau Yukari Mito (Pro-2-Dan), die als Team-Captain der Japaner agierte. Ein solides Endspiel verhalf mir bei zwei Steinen Vorgabe zu einem knappen Sieg mit einem Punkt (sie hat mich nicht gewinnen lassen, auch wenn das Ergebnis dahin deutet). Leider waren die Spielstärken der anderen teilnehmenden JapanerInnen nur sehr ungenau. Am Brett neben mir gewann ein 14 Kyu gegen eine 3 Kyu-Japanerin in der zweiten Partie gleichauf - und dann noch deutlich. Das ist also deutsche Gastfreundschaft. Auch Akiko habe natürlich in Düsseldorf wiedergetroffen, die doch einigermaßen geschlaucht war von dem strammen Programm, das ich ihr verpasst hatte. Aber wenn das einzige was ich vor ihrer Tour hörte war "Fräulein Akiko möchte viele Clubs besuchen", sieht der Tourplan entsprechend aus... Ach ja, Go haben wir natürlich auch noch gespielt. Ich habe bei der deutschen Mannschaft an Brett 2 mitgespielt und da 4 von 5 Partien gewonnen (eine Runde habe ich aufgrund der Delegiertenversammlung am Samstagabend nicht mitspielen können) und bin daher an unserem mäßigem Abschneiden auf Platz 4 von 14 Teams einigermaßen schuldlos. Außerdem spielten noch Jürgen Meyer (Ergebnis: ?) und Holger Krekel (Ergebnis: 2:3) mit. Herr Dörholt war zunächst nur für den Empfang am Donnerstagabend angereist, blieb dann aber doch länger und spielte am Freitagmorgen gegen eine Pro-2-Dan-Spielerin. Bei nur vier Vorgabesteinen konnte er natürlich nicht gewinnen, die Japaner waren aber dennoch recht angetan und die Partie soll ähnlich wie meine Freundschaftspartie gegen Frau Kobayashi (eben die, die auch das Profiturnier in Düsseldorf gewonnen hat) in der Go-Weekly in Japan veröffentlicht werden soll. Außerdem wollen die Japaner Herrn Dörholt ein 4-Dan-Diplom vom Nihon-KiIn schenken. Insgesamt war das Turnier für Deutschland sicherlich das herausragende Go-Ereignis, auch wenn wir das Feuerwerk verpasst haben. (Christoph Gerlach) Lünen und DM-Endrunde (16.-19.9.1993)In Lünen stand dann mal wieder die Endrunde der Deutschen Meisterschaft an, an der ich jetzt schon zum dritten Mal hintereinander teilnehmen konnte. Zwar war das Feld außergewöhnlich stark besetzt, dennoch kann man meinen 4. Platz (von 8 Teilnehmern) nur als mittleres Versagen bezeichnen. Zumal ich zunächst gegen starke Gegner gewonnen hatte (F.-J. Dickhut, David Schoffel und Egbert Rittner). Dann habe ich die letzten drei Runden aber komplett abgegeben, was in allen drei Partien nicht nötig war. Ich war jeweils nicht in der Lage, (milde gesagt) unkonventionelle Züge meiner Gegner vernünftig zu widerlegen. Naja, ein paar kleinere Rückschläge tun mir vielleicht auch ganz gut, sonst werde ich hier noch größenwahnsinnig. Beim Begleitturnier hat dann noch Jürgen Meyer ein 3:2 hingelegt (das erste Mal, dass meine Schäfchen für den ausgeglichenen Score für Hannover sorgen mussten - wenigstens haben sie es dann auch geschafft). (Christoph Gerlach) Go-Gong-Turnier Hannover (16.10.1993)Nach 1987 gab es ein zweites Go-Gong-Turnier in Hannover. Der besondere Witz ist dabei, dass alle sich am Zug befindlichen Spieler zeitgleich zum Ertönen des Gongs setzen. Nicht früher und nicht später. Ich glaube, ich hatte den von mir gebastelten Gong so auf 17 Sekunden pro Zug eingestellt - also verschärftes Byoyomi nonstop. Die Profis spielen übrigens zum Training auch ganze Partien im Byoyomi, dann aber eher mit 1 Minute aufwärts Bedenkzeit pro Zug. Bis auf die auch aus Hannoverscher Sicht etwas magere Beteiligung (18 Spieler) war es aber recht nett. Es gab Kaffee, Tee und Kuchen und jeder spielte 5 Partien Go (mindestens). Die Hannover-Ergebnisse aus den drei Gruppen (jeder gegen jeden mit Vorgabe): In Gruppe 1 (5 Dan bis 1 Dan): Gruppe 2 (1 Dan bis 3 Kyu): In Gruppe 3 (5 Kyu bis 13 Kyu): (In allen Gruppen haben also Hannoveraner gewonnen!) (Christoph Gerlach) Rahlstedt (13./14.11.1993)War prima wie immer und so liefen wir ein: Platz 2: Christoph Gerlach (5 Dan), 4:1 (Christoph Gerlach) Braunschweig (4./5.12.1993)Dieses Turnier wird ja erfreulicherweise jedes Jahr wieder recht gut von Hannoveraner besucht. Ich habe zwar wieder nicht gewonnen, hätte aber (vom Spielverlauf her) sollen. Wie in Rahlstedt konnte Jan Schöer (4 Dan) vor Christoph Gerlach (5 Dan) das Turnier gewinnen. Besonders erwähnenswert ist noch das 4:1 von Tin, der sich wohl langsam aber sicher dem 2 Dan annähert. Die Ergebnisse in der Übersicht: Platz 2: Christoph Gerlach (5 Dan), 4:1 (Christoph Gerlach) Berliner Kranich (27./28.11.1993)Leider schreibe ich diesen Bericht im September 1994, so dass die Ergebnisse unsicher sind. Das von Jürgen Meyer setze ich mal vorsichtig mit 2:2 an. Ralph Tiefenthaler spielte 3:1 (sicher). (Christoph Gerlach) Blitz Jahreswertung 1993Die Blitz Jahreswertung wurde ganz knapp von Michael Rhotert (1 Dan) vor Christoph Gerlach (5 Dan, Blitz-6-Dan) gewonnen. Ich habe aber auf eine Teilnahme im letzten Blitz verzichtet, um mich um die Anfänger zu kümmern. (Christoph Gerlach) |